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Hüftgelenksdysplasie

Die Hüftgelenksdysplasie (HD) des Hundes ist eine der häufigsten Erkrankungen des Bewegungsapparates, welche zumeist mittelgroße bis große Hunde betrifft, ob Rassehunde oder "Straßenhunde" spielt dabei keine Rolle. Bei unserer Bardino- Hündin Luna stellten wir im Mai 2002 fest, dass sie an schwerer HD leidet. Luna war zu diesem Zeitpunkt erst 6 Monate jung. Wir haben uns im August 2002 für die Goldakupunktur entschieden. Die OP verlief problemlos. Am selben Tag noch durften wir unsere Luna wieder mit nach Hause nehmen. Sie war bereits nach ein paar Tagen beschwerdefrei. Herzlichen Dank an die Tierarztpraxis Strauß & Welk in Elz.

 In unserer Rubrik Erfahrungen finden Sie unseren Bericht "Luna - Diagnose: schwere HD".

Adressen von Tierärzten, die eine Goldakupunktur durchführen, finden Sie hier !

Was ist HD ?

Die HD ist größtenteils erblich bedingt ist, die Vererbbarkeit der HD konnte durch den Nachweis von 15 -20 unterschiedlichen Genen auf unterschiedlichen Chromosomen bestätigt werden. Des weiteren können auch Umweltfaktoren (Belastung, Ernährung) zur Auslösung oder Verschlechterung der HD beitragen.

Unter Hüftgelenksdysplasie oder „HD“ versteht man eine Fehlbildung eines oder beider Hüftgelenke. Ein normales Hüftgelenk ist zweiteilig und besteht aus einer sogenannten „Pfanne“ am Beckenknochen und dem Kopf des Oberschenkels der von der Pfanne umschlossen wird. In der das gesamte Gelenk umschließenden Gelenkkapsel befindet sich die Gelenkflüssigkeit, die für einen reibungslosen Bewegungsablauf des Gelenks sorgt. Bei einer Fehlbildung, einer „Dysplasie“, passen nun die Pfanne und der Kopf nicht richtig zusammen. Oft ist die Pfanne zu flach, so dass der Kopf aus der Pfanne herausrutschen und an den Gelenk-Enden scheuern kann. Manchmal ist aber auch der Kopf des Oberschenkels so missgebildet, dass er seinerseits in der eigentlich normalen Pfanne scheuert. Durch dieses Scheuern bildet der Körper zur Reparatur erst Knorpel, später Knochen. Dieses Reparatur-Gewebe (Arthrose) behindert dann das Gelenk in seiner Funktion.

HD frei

Röntgenaufnahme eines HD-F Hundes (frei von HD)

schwere HD

Röntgenaufnahme eines HD-S erkrankten Hundes (schwere HD)

Rötgenfoto von Luna´s Hüfte.

 Röntgenaufnahme von Luna´s Hüfte (schwere HD)

Symptome

Je nachdem, wie viele HD-auslösende Gene bei einer Verpaarung zusammen kommen, ist der Schweregrad einer HD unterschiedlich. Daher kann eine HD auch verschieden schwere Symptome hervorrufen, von Beschwerdefrei bis hin zu allergrößten Schmerzen bei der Bewegung.

Festgestellt wird eine HD durch eine Röntgenaufnahme, wobei der Hund eine leichte Narkose bekommt. Die Auswertung erfolgt Anhand bestimmter, festgelegter Maßzahlen und die Einreihung erfolgt nach der Anzahl der Abweichungen vom Normalwert.

HD-F

HD-A

Frei, kein Hinweis auf Hüftgelenksdysplasie

HD-V

HD-B

Verdacht, Übergangsform

HD-L

HD-C

Leicht

HD-M

HD-D

Mittel

HD-S

HD-E

Schwer

Die Krankheitsanzeichen variieren je nach Schwere der Missbildung. Junge Hunde, deren Becken zu flache Hüftpfannen haben, fallen durch den wackeligen, schaukelnden Gang der Hinterhand auf. Manchmal kann man sogar sehen, wie der Oberschenkelkopf sich beim Laufen aus der Pfanne ausrenkt. Weitere Symptome: Schmerzen beim Aufstehen, laufen fällt schwer, der Hund möchte keine Treppen steigen. Alle nicht ganz so gravierenden Missbildungen kann man nur durch eine Röntgenaufnahme entlarven.

Therapie und Behandlungsmöglichkeiten

Wichtig für die Wahl der richtigen Therapie ist der Zeitpunkt, zu dem die Krankheit diagnostiziert wurde. Bei jungen Hunden (6-16 Monate) mit nicht so schweren Fehlbildungen reicht oft eine Bewegungstherapie, verbunden mit einer Fütterungsumstellung und der Verabreichung bestimmter Muschelpräparate aus, um schwerere Schäden zu vermeiden oder zu vermindern. Im Frühstadium der mittleren bis schweren HD gibt es, wenn noch keine Arthrosen vorliegen, eine sehr wirksame Operationsmethode („ITO“ Operation, nicht verwechseln mit einer künstlichen Hüfte). Hierbei wird ein Keil aus dem Oberschenkel herausgesägt, so dass dann der Oberschenkelkopf wieder in die Pfanne passt. Bei älteren Hunden, an deren Hüften sich schon Arthrosen gebildet haben, ist zunächst die Schmerztherapie das Wichtigste. Die zusätzliche Gabe von Muschelpräparaten wirkt gelenksstabilisierend.

Knorpelschützende Extrakte (z.B. Canosan, Luposan)
Durch die Verabreichung von knorpelschützenden Präparaten (chondroprotektive Medikamente) wird der Knorpelstoffwechsel des arthrotischen HD-Gelenks gefördert. Als Wirkstoff kommt Glykosaminsulfat (Handelsname z.B. Luposan, Canosan) zum Einsatz. Dies soll die Bildung der wasserbindenden Glykosaminoglykane (Bestandteil der Knorpelgrundsubstanz) unterstützen, um die Druckelastizität des Knorpels durch die Zunahme des Wassergehalts zu erhöhen. Da das Präparatnebenwirkungsfrei ist, eignet es sich hervorragend zur Dauer- oder Langzeitbehandlung. Bei entsprechender Disposition empfiehlt sich eine möglichst frühzeitige Behandlung, ggfs. auch schon prophylaktisch.

 Goldkkupunktur / Goldimplantation
Die Goldimplantation ist eine nebenwirkungsfreie und sehr schonende Methode nach den Akupunkturprinzipien. An den tiefen Akupunkturpunkten des betroffenen Gelenkes werden kleine Goldstückchen eingesetzt, die dann im Röntgenbild wie ein Sternenkranz aussehen. Einige Hunde laufen nach dieser „Goldakupunktur“ wieder absolut schmerzfrei. Ganz wichtig ist hier die ganzheitliche Betrachtung des Hundepatienten. Es ist nicht sinnvoll nur den betroffenen Bereich zu therapieren, man sollte bestrebt sein, alle Problemzonen zu erkennen und auch zu behandeln um optimale Erfolge erzielen zu können. Um die Wirkung der Goldimplantate noch zu verstärken, wird auch an anderen Stellen des Bewegungsapparates Gold eingesetzt. Dadurch wird das Gewebe gelockert, die Durchblutung gesteigert und die Schmerzleitung gehemmt. Der Eingriff ist einmalig und wirkt ein Hundeleben lang.

Pectineus-Muskel-Durchtrennung
Nach Durchtrennung des verkrampften Muskels kann durch die Schmerzausschaltung (Nervenschnitt) ein lebenswertes Altwerden ermöglicht werden. Wie bei der Denervation handelt es sich aber hier um eine rein symptomatische OP, das heißt, die Ursache bleibt weiterhin bestehen. Auch die Stabilität des Gelenks wird nicht verbessert, so dass die Sekundärarthrose trotz klinischer Besserung unvermindert fortschreitet. Als Nachteil der Durchtrennung des Pectineus-Muskels wird das Wiederzusammenwachsen der durchtrennten Muskel- und Sehnenenden genannt, was zum erneuten Auftreten der Beschwerden innerhalb von 3-4 Monaten führt. Wie lange die Beschwerdefreiheit andauert ist je nach Einzelfall verschieden. Langzeitstudien über diese Methode liegen nicht vor.

Künstliche Hüfte
Hüftgeleks - Endoprothese. Sie besteht aus einer Pfanne aus Kunststoff, die in das Becken eingesetztwird, und einem neuen Oberschenkelkopf nebst Hals aus Metall. Der alte, unbrauchbare Kopf wird abgesägt, der Oberschenkel aufgebohrt und der Metallschaft eingesetzt. Nach der Operation könnte der Hund zwar sofort wieder ohne Schmerzen laufen, die neue Hüfte muss aber erst in den Knochen einheilen. Deshalb ist ein Klinikaufenthalt mit strikter Käfigruhe von mindestens einer Woche unumgänglich. Zu den wichtigsten möglichen Komplikationen zählt die Luxation (Auskugelung) des Prothesenkopfes, die sich meist innerhalb der ersten vier Wochen nach der OP zeigt. Die Risiken der Hüftendoprothese liegen zum einen in einer Knocheninfektion durch Keime und zum anderen in der Pfannen- und /oder Schaftlockerung. In beiden Fällen muss die Prothese wieder entfernt werden, wobei zu beachten ist, dass eine erneute Implantation nicht mehr möglich ist. Trotz dieser Risiken bietet die Totalendoprothese aufgrund einer hohen Erfolgsquote für Hunde mit ausgeprägter HD eine vielversprechende Prognose, was auch durch Langzeitstudien belegt ist. Dennoch sollte man nicht vergessen, dass diese OP auch die aufwendigste, risikoreichste und teuerste aller erläuterten Maßnahmen ist.

Denervation
Hierbei wird die arthrotische Hüftpfanne mitsamt ihrer Kapsel so weit ausgefräst, dass auch alle Nerven (die ja die Schmerzempfindung ausmachen) mit zerstört werden. Auch außen am Gelenk werden alle Nerven gekappt. Der Hund hat nach der Operation immer noch schwere Arthrosen, das Gelenk funktioniert nach wie vor nicht richtig, aber er hat keine Schmerzen mehr. Die Denervierungs-OP ist bei einer relativ geringen Belastung des Hundes an beiden Hüftgelenken in einer OP durchführbar. Die Hunde können meist noch am Tage des Eingriffs nach Hause entlassen werden. Als potentielle postoperative Komplikation wird das Wiederzusammenwachsen der Nervenenden mit erneut auftretenden Schmerzen genannt. Dies ist jedoch, wenn man die Langzeiterfolge dieser Methode betrachtet, eher die Ausnahme. Oft wird die Denervation noch mit der Durchtrennung des Pectineus-Muskels kombiniert und ermöglicht auch später noch die Durchführung anderer OP-Methoden wie z.B. ein neues Hüftgelenk, Entfernung des Hüftkopfes oder die Goldimplantation.

Quelle: TA Ralf Schweda

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